16. Mai 2019: Dem Moorfrosch auf der Spur
Kinder und Eltern der Stemweder DRK-Kitas erkundeten das Oppenweher Moor
Auf Einladung des DRK-Familienzentrums Stemwede mit den Kitas Oppendorf, Haldem und Dielingen trafen sich an zwei Ausflugstagen interessierte Kinder und Eltern, um gemeinsam das Oppenweher Moor zu erkunden. Alle wollten mehr über die Moorfrösche und andere Moorbewohner erfahren.
Nach der Begrüßung durch Katrin Röhling, Leitung des DRK-Kindergartens in Oppendorf, erläuterte die Umweltpädagogin Carola Bartelheimer die erste Aufgabe für die Teilnehmenden: Um den echten Fröschen auf die Spur zu kommen und die kleinen Schätze im Moor zu entdecken, ist ein guter Sehsinn erforderlich. Zur Übung sollten die Kinder auf dem Weg ins Moor von der Umweltpädagogin zuvor versteckte Bildkärtchen mit braunen Moorfröschen und grünen Wasserfröschen am Wegesrand finden. 14 Kärtchen wurden entdeckt, der 15. Frosch hatte sich gut versteckt und wurde erst aufgespürt, als er bereits für verloren erklärt worden war.
Richtung Moorzentrum konnten die Mädchen und Jungen dann Merkmale einer Hochmoorlandschaft ausmachen: Im Gegensatz zum Wald gibt es im Moor nur sehr wenige Bäume, dafür viele Gräser und kleinwüchsige Pflanzen. Carola Bartelheimer machte auf verschiedene Heidekrautgewächse und das Torfmoos aufmerksam, welches das 20 bis 30fache seines Trockengewichts an Wasser aufnehmen kann und damit der eigentliche „Baumeister“ des Hochmoores ist. Etwas später im Jahr sieht man dann auch den Sonnentau und die Wollgräser mit ihren wattebausch-ähnlichen Fruchtständen.
Am Ende des Bohlensteges konnten die Kinder dann praktisch nachvollziehen, dass der Moorboden wie ein Schwamm sehr viel Wasser aufnimmt. Beim Hüpfen auf der Stelle bildete sich nicht nur eine kleine Pfütze unter den Füßen, die Mädchen und Jungen spürten auch deutlich, dass der Boden nicht fest, sondern weich und nachgiebig wie eine Schaumstoffmatte ist.
Besonders markant im Moor sind die vielen Tümpel, überhaupt ist es abseits der Wege sumpfig oder zumindest ziemlich matschig. Früher, als es noch kein festes Wegenetz im Moor gab, war es deshalb für die Menschen beschwerlich und gefährlich durchs Moor zu gehen. Sie bauten sich aus Stöcken und Ästen sogenannte Knüppeldämme, aber auch die versanken mit der Zeit im Moorboden. Um ein Gefühl für diese schwierigen Bedingungen zu bekommen, „bauten“ die Eltern aus Holzstöcken, die sie fest in den Händen hielten, einen äußerst wackeligen Knüppel-Steg, über den die Kinder dann hinweggingen.
Über das Wasser im Moor freuen sich dagegen nicht nur Wat- und Wasservögel, sondern auch Amphibien: Im zeitigen Frühjahr suchen sich die Moorfrösche einen Partner und ein Gewässer zum Laichen. „Nur während des Balzhöhepunktes sind die Männchen leuchtend blau gefärbt. Den Rest des Jahres tarnen sie sich wie die Weibchen mit einem Braunton. Leider bekommt man sie selten zu Gesicht, da sie bei Störungen schnell „abtauchen“. Ihre Balzrufe kann man dagegen häufig hören. Der Ruf klingt, als ob aus einer leeren Flasche unter Wasser Luft entweicht: „wuog...wuog...wuog“. Die Grün- oder Wasserfrösche sitzen gerne bis zum Herbst hinein im oder am Gewässer. Ihr Quaken ist bei passendem Wetter deutlich zu vernehmen“ erläuterte Carola Bartelheimer.
„Leider hatten die erste Gruppe wenig Erfolg in Sachen Froschbeobachtung. Nichtsdestotrotz konnten die Kinder mit Hilfe der Eltern alle Fragen der Frosch-Rallye beantworten und sich aus dem Fragebogen ein eigenes kleines Froschheft zum Mitnehmen basteln“ konnte Katrin Röhling berichten, „vielleicht klappt es mit den Fröschen beim nächsten Ausflug, denn – da waren sich alle einig – das Oppenweher Moor ist immer einen Besuch wert.“